Forschungsvereinigung für die Sport- und Freizeitschifffahrt e.V. (FVSF)
Dr. Wolf-Dieter Mell
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel – Institut für Sport und Sportwissenschaften – Arbeitsbereich Sportmedizin
Prof. Dr. Weisser
Das IGF-Vorhaben 16399 N der Forschungsvereinigung Center of Maritime Technologies e.V. (CMT) wurde über die AiF im
Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Der Bericht kann beim FSM bestellt werden. Bitte senden Sie eine E-Mail an info(at)fsm-net.org
Zusammenfassung
In dem vorliegenden Forschungsprojekt wurden systematische Messungen zur zielgruppenorientierten “Zumutbarkeit” von Belastungen an Bord von Yachten durchgeführt. Es wurden auf der Basis von sportmedizinischen Reihenuntersuchungen an insgesamt 510 Probanden Daten mit den alters- und geschlechtsabhängigen Leistungsbandbreiten für folgende Belastungsarten an Bord ermittelt.
- Gleichgewichtsfähigkeit im Zusammenhang mit den Anforderungen an Handläufe,
- maximale Steighöhen (freihändig / mit Haltegriff) auf hohe Stufen oder u.a. vom Steg an Bord,
- Seil holen stehend: optimale Zugkraft (Setzen von Segeln, Holen von Schoten, Bedienen von Festmachern, Handhabung von Ankerleinen),
- Seil holen per Winsch: Seilkraft und Ausdauerleistung, Handkraft an der Winschkurbel,
- Arm- und Handkraft beim “kleinräumigen” Heben und Ziehen sowie beim Drehen von Schraubverschlüssen und Ventilen,
- maximale Schrittweiten u.a. im Hinblick auf die Übergänge von Bord zum Steg,
- tolerierte Stufenhöhen und Stufentiefen bei Niedergängen und Treppen an Bord,
- optimale Sitzhöhen im Hinblick auf die Gestaltung von Sitzflächen an Bord,
- maximale Ausdauerleistung an der “anaeroben Schwelle” als allgemeine Kenngröße der Geschlechts- und Altersabhängigkeit von Leistungsparametern,
- subjektive Wahrnehmung der Anstrengung u.a. bei Leistungen an der “anaeroben Schwelle” mit Hilfe der “Borg-Skala” als Kenngröße der tolerierten Maximalleistungen. Aus Fremdstudien wurden ergänzende Daten zu folgenden Sachverhalten verarbeitet:
- Antropometrische Messreihen für Aussagen zu den zweckmäßigen Greifradien,
- Untersuchungen zur Reaktionsgeschwindigkeit und zum Multitasking im Hinblick u.a. auf die Stressproblematik an Bord,
- Daten zum Blickfeld und zum Bewegungswinkel von Kopf und Oberkörper im Zusammenhang mit dem erforderlichen Aufmerksamkeitsradius des Steuermanns.
Der Umfang und die Qualität der Daten ermöglichen die Bestimmung von Bandbreiten und Durchschnittswerten der alters- und geschlechtsabhängigen Erwartungswerte mit einer ausreichend hohen Wahrscheinlichkeit und damit die Qualifizierung dieser Ergebnisse als “Normdaten”.
