IGF-Vorhaben 01IF23394N: Kostensimulation von Instandhaltungs-Strategien im Seeverkehr (KISS)

Fraunhofer-Gesellschaft e.V., Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML
Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn, M.Sc. Steffen Klöver, M.Sc. Maximilian Reimann

Bearbeitungszeitraum: 01.04.2025 bis 30.09.2026

Kurzfassung

Ziel des Vorhabens KISS ist es, ein speziell für die Anforderungen der maritimen Branche zugeschnittenes Referenzmodell für das Instandhaltungsmanagement zu entwickeln. Dieses ermöglicht es für einzelne Schiffssysteme eine präventive, korrektive oder zustandsbasierte Instandhaltung unter realitätsnahen Einsatzbedingungen eines Schiffes zu simulieren und so unterschiedlich ausgestaltete Instandhaltungsstrategien anhand ökonomischer Kennzahlen zu bewerten. Dabei ist auch die räumliche Komponente der Instandhaltung weltweit agierender Schiffe zu berücksichtigen.
Hierzu wird ein simulationsgestütztes, szenariobasiertes Referenzmodell zur quantitativen Bewertung von Instandhaltungsstrategien im Seeverkehr anhand der Kosten, Verfügbarkeit und ggf. Umwelteinflüssen entwickelt. Es wird eine dynamisch diskrete Simulation vorgenommen, die den Realbetrieb mit ausreichender Genauigkeit abbildet. Eine Konfiguration für spezifische Anwendungsfälle ist über Eingangsparameter möglich. Eine modulare Struktur gewährleistet die einfache Konfiguration für verschiedene Schiffssysteme, -typen und Nutzungsprofile.
Als Ergebnis können konkrete Aussagen getroffen werden, für welche Schiffssysteme unterschiedlicher Schiffstypen die Einführung von zustandsbasierter Instandhaltung Vorteile gegenüber zeitbasiert präventiven sowie korrektiven Verfahren mitbringt. Im Speziellen sollen KMU der Wirtschaftszweige Schiffbau, maritime Zulieferindustrie und Seeschifffahrt von KISS profitieren. Werften können so z.B. beim Schiffsentwurf als Kundenservice die ökonomischen Auswirkungen verschiedener Instandhaltungsstrategien abschätzen, Zulieferer von Komponenten und CBM Systemtechnik können Anforderungen der späteren Instandhaltung besser in die Produktenwicklung einfließen lassen und Reedereien können Chancen durch innovative Ansätze wie zustands- und prognosebasierter Instandhaltung optimal nutzen.